Oder bringe ich doch etwas zustande, was weit außerhalb meiner Kernkompetenz liegt?

Erinnert ihr euch noch an meinen Blog »Künstlern über die Schultern geschaut« vom November? Beim Airbrushkurs von Georg Huber war ich nur neugierige Zuschauerin. Auf meine Aussage »ich kann eh nix malen« blieb Autorenkollegin und Kunsttherapeutin Annette Bahr trotzdem hartnäckig: »Probier es – mit der ArtNight-Vorgehensweise schaffst du das auch!«

Artnight 2 1024 IMG 20220313 150740Bei Georg war ich noch zu feige – aber ich hatte Blut geleckt. Vielleicht wäre es ja doch auch für einen künstlerischen Grobmotoriker möglich, etwas zustande zu bringen, ohne sich wie der größte Versager zu fühlen?

Nach x-maligem Verschieben dank dem bösen C und den zugehörigen, bisweilen überraschenden Regelungen fand nun an einem sonnigen Sonntagnachmittag in Rosenheim der Kurs endlich statt. Zwölf selbstkritische Damen mit Humor gaben eine supernette Runde ab. Der Frühling steckte seine Nase mit einem noch frischen Wind zwischen die Teilnehmer, trotzdem fühlten wir uns im Biergarten bei Tante Paula sehr wohl.
Wir packten unsere Leinwand aus und begannen, den Hintergrund zu bemalen. Eine tolle Idee von Annette fand ich, die Verpackung als Tupfer zu verwenden, um die Übergänge weicher hinzubekommen.

Schwierigkeiten?
Künstlerisch überraschend wenig – meine Erwartungen an mich waren aber auch nicht sehr hoch. Na ja, der Pinsel wollte keine weißen Tupfer auf das Bild streuen, hier brauchte ich Annettes geübte Finger. Bei mir wären es nur fette Meteoriten herausgekommen. Die man aber später hinter den geplanten Hinguckern im Bild verstecken könnte.

Den Pinsel nicht in die Rhabarberschorle zu tauchen statt in das Wassergefäß, war deutlich schwieriger.
Meine Mutter hat schon mehr in ihrem Leben gemalt bis hin zu Hinterglasbildern – das sieht man natürlich. Aber ich schlug mich nicht so schlecht – natürlich eine rein subjektive Einschätzung, die keiner Überprüfung durch einen auch nur annähernd begabten Menschen standhalten würde.
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Probleme machte mir eher die Situationskomik. Zum Beispiel, als die Malerin neben mir ihr Bild kommentierte: »Jetzt wüsste ich, wie es geht. Kann ich eine neue Leinwand haben?« Denn so ein Baum hat gleich einen sehr langen Ast, wenn einem vor Lachen den Pinsel entwischt. Oder wenn der (ganz kurze) Frust beim Blick aufs Nachbarbild den Gedanken an eine Auftragsarbeit hervorruft: »Malst du (also nicht ich!) mir das für fünf Euro auch so, wie es bei dir aussieht?«
Humor ist jede Menge vorhanden, auf den Bierbänken unter den noch unbelaubten Bäumen. Es macht richtig Spaß.

Die Krönung des Bildes ist der Part, vor dem ich mich ein bisschen gefürchtet habe: die Ballons, die tatsächlich filigran mit der Hand gezeichnet werden sollen. Tricksen ist nur in Maßen möglich. Und zwar so: Ballon oder Korb oder Leinen verhunzt – einfach einen größeren Ballon über das Missgeschick zeichnen. Und auf ein Neues. Wir fangen nach dem ersten misslungenen Versuch gleich immer erst mit sehr kleinen Ballons an, größer werden sie von allein, wie ihr auf dem Bild unten sehen könnt.
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Und dann hat mich nun doch der Ehrgeiz (in bescheidenem Rahmen) gepackt, ich will, dass der große Ballon, der eben aus der Schlucht emporsteigt, richtig gut wird. Meine Mama ist allerdings schon in Aufbruchsstimmung, die Gruppe will ein gemeinsames Bild machen – und ich sitze immer noch vor meiner Leinwand.
Geschafft!

Und meine Mama und ich sind uns sicher – das machen wir nochmal.
Und vielleicht versuche ich doch den Airbrushkurs auch?

Liebe Annette, tausend Dank für diesen schönen Sonntagnachmittag, deine hilfreichen Tipps und das Wohlfühlklima. Wir empfehlen dich ganz sicher weiter!

Links für Interessierte:  Weitere ArtNight-Kurse beispielsweise in Rosenheim und Annette Bahr und ihre Kunsttherapiekurse im Glücksklexx

Eure Moni



Ach ja – von wegen Kernkompetenz: Der zweite Teil der neuen Fantasy-Trilogie ist fast fertig. Aber ihr wisst ja, diesmal schreibe ich alle drei Teile fertig, bevor sie veröffentlicht werden. Damit keiner wegen der Warterei an den Fingernägeln knabbern muss.

Und bis dahin – lest doch mal in eines meiner anderen Fantasybücher rein. Zum Beispiel in Beretar, Terra obscura: 
Angriffe aus dunklen Schluchten erfordern das Handeln Talins, der attraktiven, kühlen Admiralin der Luftschiff-Flotte, doch ihre Expedition steht von Beginn an unter keinem guten Stern. Probleme mit der Technik, ein blinder Passagier und ein autoritätsverachtender Fürstensohn machen ihr das Leben schwer. Als die Crew gezwungen wird, den sicheren Airballoon zu verlassen und in die Schluchten abzusteigen, wartet bereits ein überlegener Gegner auf sie. Unerwartet findet sich Talin zwischen zwei Männern wieder. Bisher unterdrückte Gefühle lodern wie heiße Flammen und bringen die Admiralin in tödliche Gefahr.


Hier eine kleine Leseprobe:

Lass uns wieder tiefer gehen und dem Verlauf der Schlucht folgen!«, entschied Naim, und Talin gab die Anweisung nach oben weiter. Denn auch wenn sie sich über seinen Befehlston ärgerte, wollte sie ja doch das absolut Gleiche wie Naim: Neues entdecken.
Elion stand neben ihnen. Er wagte beinahe nicht zu atmen, um nur ja nicht bemerkt und fortgeschickt zu werden.
Levins Stimme erscholl mit einem leichten Knistern des Lautsprechers und gab ihnen die Angaben ihrer Höhe durch, die er an Deck mithilfe eines Echolots ablesen konnte.
»Nur noch etwa 80 Meter über dem Boden der Schlucht, Talin.«
»Haltet die Höhe und folgt dem Verlauf. Ganz langsam, Hanky. Wenn wir aus irgendwelchen Höhlen heraus angegriffen werden sollten, müssen wir vielleicht schneller steigen, als es unserem Einhorn lieb ist.«
»Zuerst wehren wir uns, Talin«, kam es entschieden vom Zweiten, der ihr einen kurzen, verärgerten Blick zuwarf.
»Das entscheide ich, Zweiter Jabori! Ich bin der Commander des Schiffes«, war Talins deutliche Antwort in dem ihr eigenen kühlen Tonfall.
»Ich bin der Leiter der Expedition«, kam es zurück.
Elion dachte erschrocken, dass der Zweite nicht gerade höflich und geduldig wirkte. Aber die Admiralin ließ nicht mit sich handeln.
»Ein Expeditionsleiter entscheidet über das Ziel und die wissenschaftlichen Inhalte.«
Sie hielt ein hochmütiges Grinsen nicht zurück, da sie nicht glaubte, dass dem Zweiten irgendeine fachliche Grundlage zu eigen war, um wissenschaftliche Inhalte beurteilen zu können.,»Keinesfalls bestimmt er über die Führung meines Schiffes und die Befehle an meine Crew. Das wird bei dieser Expedition nicht anders sein.«
Naim fuhr herum und starrte sie ungläubig an. In seinen Zügen zeigte sich nun die Gewalttätigkeit des Charakters, welche Talin schon einmal kennengelernt hatte und die ihm des Öfteren nachgesagt worden war.
»Du verweigerst mir den Gehorsam, Admiralin? Das könnte dich den Job kosten oder mehr«, drohte er ganz offen mit einem bösen Knurren in der Stimme. Er trat so nahe an sie heran, dass der schreckerstarrte Elion nur mit Mühe die Worte verstehen konnte.
»Kein Mann widersetzt sich mir, erst recht kein Weib – und das aus gutem Grund.«
Seine Hand fuhr an ihre Kehle und zuckte im nächsten Moment zurück. Der Junge erkannte entsetzt, dass Talin mit leicht angespanntem Gesichtsausdruck eine Hand zwischen ihre beiden Körper hielt, und in dieser Hand blitzte ein kleiner Dolch. Seine Spitze bohrte sich in Naims feines, blaues Hemd und würde dort vermutlich einen Schaden hinterlassen.
Talin flüsterte, aber die Wut in ihren Worten war nicht zu überhören: »Ich habe mich schon einmal einem Befehl widersetzt, der unsinnig war, und der Lohn war mein jetziger Job. Wenn du meine Autorität als Commander nicht anerkennst, müssen wir diese Reise abblasen, bevor sie begonnen hat.«
Naims blitzende Augen blickten in die kühlen grauen der Admiralin, und der verwöhnte Herrschersohn wusste, dass er nachgeben musste. Nur zu gut erinnerte er sich an den eindeutigen Befehl seines Vaters: »Verwechsle sie nicht mit einer deiner Tänzerinnen, Naim. Sonst fährt demnächst dein Bruder mit, und du bleibst hier und hilfst mir bei der Verwaltung.«
Ein weiteres Mal musste er einen Rückzieher bei dieser ungewöhnlichen Frau machen, und wieder war ihr Messer auf ihn gerichtet.
In ihm tobte der Zorn, und seine Hand, die sich langsam wieder senkte, zitterte leicht, aber er nickte widerwillig. Es dauerte noch einen Moment, bis sich Naim wieder so weit in der Gewalt hatte, dass er sich zutraute zu sprechen, ohne dass ein peinliches Beben zu hören wäre. Dunkles Grollen lag dann in seiner Stimme, die sein Nachgeben bestätigte, auch wenn die Worte nichts dergleichen sagten: »Du weißt, dass mich dieses Messer nicht ewig fernhält.«
Talin erwiderte weitaus entspannter, als sie sich fühlte: »Solltest du mir näher kommen, als ich es für notwendig halte, nur weil mein Messer nicht griffbereit in meiner Hand liegt, wirst du danach nicht mehr ruhig schlafen können, Naim. Ich bin keines Mannes Spielzeug. Und das ist mein letztes Wort zu diesem unnötigen Theater. Der Erfolg dieser Expedition ist nur dann gewährleistet, wenn wir an einem Strang ziehen, und ich bestimme, in welche Richtung gezogen wird.«
Elion blieb der Mund offen stehen, als die Admiralin die kleine Waffe ungerührt in ihrem Gürtel verstaute und sich wieder der Kamera zuwandte, als drohe ihr von Naim keine Gefahr mehr.
Er selbst hätte ihm nach diesem Vorfall ganz sicher nicht den Rücken zugewandt. Der Junge blickte eilig zum Fenster hinaus, als ihn der Blick des Zweiten streifte. Hoffentlich würde sich der Mistkerl nicht daran erinnern, dass er bei diesem Schlagabtausch dabei gewesen war.
Peinliche Sache für einen Thronerben.


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